Aktuelles

Sepp Lederer zum 70er

Ein ganzes Leben für die Jugend, für Mauthen und die geliebten Berge

„Der Sepp war’s“ und alle wissen, von wem die Rede ist. Von Josef „Sepp“ Lederer, dem unermüdlichen Motor des Bergsteigerdorfs Mauthen.
Geboren am 19. März 1948 war schon seine Geburt denkwürdig. Alois, Sepps Vater, saß bereits in geselliger Runde beim Brückenwirt und begoss die Geburt seiner Tochter Lisbeth, als die Nachricht hereinplatzte: „Lois, du hast Zwiesilan!“. Der Zwillingsbruder Sepp war geboren – unerwartet und ungeplant.
In der Seele verbunden, waren die Geschwister ein ungleiches Paar. Während die Schwester ein fleißiges, strebsames Kind war, trieb sich Sepp in den Wäldern herum und hatte keine Zeit für’s Lernen. Nach der Pflichtschule – die Lehrstelle war bereits ausgesucht – bestimmte der strenge Vater „entweder beide, oder keiner!“. So kam auch Sepp nach Klagenfurt, wo er die LBA absolvierte. Nach mehreren Stationen in den Schulen des Gail- und Lesachtals wurde er am 1.9.1999 Direktor der VS Kötschach-Mauthen.
Seine besondere berufliche Aufmerksamkeit galt den Schwächeren in unserer Gesellschaft. Daher auch seine Ausbildung zum ersten geprüften Sprachheillehrer des Bezirks und die Arbeit als Direktor der Heilstättenschule beim LKH Hermagor. Kulturell war Sepp als Sänger 25 Jahre aktives Chormitglied, sieben davon Chorleiter des MGV Mauthen.
Seinen charismatischer Umgang mit Menschen und seine Liebe zu den Bergen hat Sepp seit über 50 Jahren vor allem aber in zwei Funktionen perfektionalsiert. Als Obmann der Bergrettungsstelle Kötschach-Mauthen (bis 1999) und seit 1994 als Obmann der neugegründeten ÖAV Sektion Obergailtal-Lesachtal mit derzeit knapp 3.000 Alpenvereinsmitgliedern. Das Wegenetz, der Naturschutz, die vielen baulichen Maßnahmen im alpinen Gelände und vor allem die Planung und Errichtung des ÖAV Freizeitgeländes in Mauthen sowie der Ausbau der Zollnersee-Hütte sind vollständig auf sein Wirken zurückzuführen.
Der Begriff „Senza Confini“ (Ohne Grenzen) wurde von ihm schon immer gelebt. Sei es bei der Gründung des Internationalen Valentin Gletscherlaufs vor 48 Jahren, als Koordinator der österreichischen Teilnehmer beim „Fleonslauf“ in Forni Avoltri und beim „Kofler Memorial“ in Mojstrana, als auch bei der Erfindung des Alpe-Adria-Alpin-Jugendtreffens, das heuer zum 31. Mal stattfindet.
Im Jahr 2011 gelang es Sepp mit der Aufnahme von Mauthen in den erlesenen Kreis der Bergsteigerdörfer Österreichs, seinem Heimatort einen alpinistischen Ehrenplatz zu verschaffen.

Am 19.3.2018 feiert Herr Josef „Sepp“ Lederer seinen 70er und wir wünschen ihm und damit unserem Ort, unserer Region, unserer Natur, unseren Bergen und vor allem unseren Kindern und Jugendlichen noch viele gesunde und schaffensfrohe Jahre!

Berg Heil!
Mauthen, am 19.3.2018 – Im Namen aller Vereinsmitglieder
Ingo Ortner, Obmann Stv. ÖAV Sektion Obergailtal-Lesachtal

Berufliche Stationen:
VS Reisach, HS-Expositur St. Lorenzen/Lesachtal, Sonderschullehrer an der Heilstättensonderschule Hermagor, Expositur Laas,  Heilstättenschule Hermagor, VS Kötschach, VS Dellach, seit dem 1. September 1999 Leiter der VS Kötschach-Mauthen.

ÖBRD Ortsstelle Kötschach-Mauthen
1967 trat er dem Bergrettungsdienst, Ortsstelle Kötschach-Mauthen, bei. Im Jahr 1970 wurde er zum Ortsstellenleiter gewählt. Diese Funktion hatte er bis zur Jahreshauptversammlung 1999 inne. Während dieser Zeit wirkte Lederer bei mehr als 350 alpinen Einsätzen an vorderster Front als Einsatzleiter und Hundeführer mit. 25 Jahre gehörte Lederer der Lawinenkommissionan, und 17 Jahre wirkte er im Ausbildungsteam für Lawinenhunde aktiv mit. 1970 wurde Lederer auch  das „Kärntner Kreuz für Lebensrettung“ erliehen.
Im Zuge der 52. ordentlichen Jahreshauptversammlung am 29.1.1999 in Mauthen übergab Sepp Lederer die Führung des Vereins an Roland Pranter mit der Aufgabe, „dieses Erbe im Sinne seiner Vorgänger voll zu erfüllen und die neuen Entwicklungen der Bergrettungstechnik weiter zu fördern“. Im Rahmen des  XXIX.  Internationalen Valentingletscherlaufes  wurde  Sepp  Lederer für seine Verdienste rund um das Bergrettungswesen zum Ehrenobmann ernannt.
Öffentlichkeitsarbeit ist für die Ortsstelle auch kein Fremdwort, sei es beim Pistendienst, Langlaufmarathon, MTB-Marathon, Bergfestival, Bergläufe, Zivilschutztage oder Schülerklettern –  der  Bergrettungsdienst Kötschach-Mauthen ist immer präsent.
Auch hat  die  Ortsstelle  mit dem   „Internationalen  Valentingletscherlauf“    weit    über  die    Grenzen    hinaus    einen Bekanntheitsgrat  erlangt.  Der Vater    dieser    Veranstaltung, Ehrenobmann Sepp   Lederer,  hat  schon  vor  29  Jahren mit  dieser  Veranstaltung  den Begriff „senza cofine” salonfähig  gemacht.  Im  Jahr  2000 findet der XXX. Internationale Valentingletscherlauf statt.
Der Begriff „Senza Confini“ wurde von ihm immer schon gelebt und als Koordinator der österreichischen Teilnehmer beim „Fleonslauf“ in Forni Avoltri und „Kofler Memorial“ in Mojstrana seit Jahren umgesetzt.

Ab dem Jahr 1975 initiiert Lederer alle fünf Jahre einen Polinik Gipfelkreuz-Gedenkgottesdienst. Sein ausgeprägtes Organisationstalent und seine Führungsqualitäten nützte Lederer zur Geldbeschaffung für alpines Rettungsmaterial und für die Umsetzung diverser Baulichkeiten für Bergrettung und Alpenverein. Als Erfinder und langjähriger Organisator (von 1971-1999 28 Rennen) des Valentingletscherlaufes mit dem „Fest der Sieger“ im großen Rathaussaal, vier legendären Klammfesten, diversen Bergrettungsförderaktionen sowie das Konzert mit Andy Borg runden diese Initiativen ab.

In seiner fast 30-jährigen Tätigkeit als Ortsstellenleiter und einer gewissen „Demokratur“ war Lederer stets Vorreiter – auch gegenüber der Landesorganisation – was die Beschaffung und Finanzierung von alpinem Rettungs- und Ausrüstungsmaterial belangte. Lederer war und ist ein unermüdlicher Motor und Mitarbeiter bei Baulichkeiten für das alpine Rettungswesen und zum Wohle der Jugend.

CHRONIK Bergrettung

1968 – erste Gerätekammer im alten Gendarmeriehaus;
1974 – erstes Übungsgelände in der Mauthner Klamm (Torbogen);
1976/77 – Bau des Vereinsheimes und der Gerätekammer im Rathaus;
1980-1984 – Versicherungsarbeiten Seewarte und Seekopf;
1984-1992 – als Bergrettungsobmann unermüdlich für den Ausbau des Rathaussaales gekämpft;
1985 – Erschließung des Klettergartens beim Wolayer See bzw. der damaligen Eduard-Pichl-Hütte; 1989 – Initiator zum Bau der Kletterwand an der Hauptschule;
1990 – Bau des Krafttrainings- und Boulderraumes im Keller des Rathauses; Erstausbau der Mauthner-Klamm; Erstversicherung der Raudenspitze im Lesachtal; Ideenlieferant und Erbauer des Klettersteigs „Senza Confine“ am Cellon; Ideenlieferant und Erbauer vom Klettersteig „Oberst Gressel Gedenkweg“ am Kleinen Pal;

CHRONIK Alpenverein – ÖAV Sektion Obergailtal-Lesachtal

1994 Neugründung der seither wieder eigenständigen Sektion Obergailtal-Lesachtal des Österr. Alpenvereines. Die Erstgründung der Sektion Obergailtal-Lesachtal erfolgte im Jahr 1894.
1994 erfolgte die Neugründung der Sektion Obergailtal-Lesachtal, und damit verbunden war die Abspaltung von der Sektion Austria in Wien. Mit dieser Ausgliederung übernahm Sepp Lederer
auch die Obmannfunktion, die er seither inne hat.
1990 – Errichtung eines provisorischen Eisplatzes nächst dem „Sägewerk Lederer“ in Mauthen;
1994 – Bau eines Umkleideraumes aus Holz neben dem Eislaufplatz;
1995 – Erweiterung bzw. Bau einer zweiten Umkleidekabine;
1996 – Rodung des später zum Alpenvereins-Zentrum ausgebauten Grundstückes in der Nähe des Mauthner-Waldbades. Übersiedlung dorthin und Errichtung eines neuen, asphaltierten Eisplatzes mit Bande. Dieser Platz dient der Jugend als Eislaufplatz bzw. für den Eishockeysport;
1997 – Errichtung des AV-Jugendheimes; 2000 – Errichtung des Eisturmes, dessen „Stahlgerippe“ aus einem im Burgenland nicht mehr benötigten Hochspannungsmast besteht. Ein Jahr später Ummantelung des Stahlgerippes mit Beton;
2001 – Erstmalige Durchführung der Int. Österreichischen Meisterschaften im Eisklettern.
2001 – Errichtung einer Garage für Gerätschaften, sowie einer sanitären Anlage;
2001 – Ankauf einer Eismaschine für die Pflege des Eisplatzes und Errichtung von zwei Beachvolleyballplätzen mit Sitzgelegenheiten für Zuschauer;
2002 – „Kleiner Eisturm“ als Zubau zum bestehenden Eisturm;
2002 – Anschaffung Zeitnahme und Bedienerpult für den Eishockeybetrieb sowie Einrichtung der Umweltbausstelle zur Sanierung der Route 434 vom Plöckenpass-Maschinengewehrnase zum Kleinen Pal;
2003 – Errichtung des Klubhauses mit entsprechenden Umkleidekabinen, Duschen, Einbau einer Zentralheizung;
2005 – Bau einer größeren Hütte als Abstellraum für diverse Geräte neben dem Eisturm, sowie Zubau einer überdachten Fläche an der Ostseite des Jugendheimes zur Erweiterung des Platzangebotes für diverse Veranstaltungen;
2006 – Kauf der Dr. Steinwender Hütte von der Sektion Austria und Umbenennung zur „Zollnersee Hütte“.
Im Jahr 2006 wurde Sepp Lederer mit dem internationalen Solidaritätspreis „Premio Internazionale Solidarieta Alpina 35° Targa dÀrgento“ ausgezeichnet.
2011 am 6. Mai hat Sepp Lederer seinem Heimatort Mauthen die Aufnahme in den erlesenen Kreis der Österreichischen Bergsteigerdörfer ermöglicht.
2015 – Neuorganisation der ÖAV Jugend- und Sportgruppe;
2016 – Erstmalige Durchführung des Grenzgänger Wandermarathons.
2017 – Erstmalige Durchführung des MTB Grenzmarathons;
2017 – am 29.11. Verleihung des „Kärntner Lorbeer in Gold“ durch das Land Kärnten für langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten;